So lautete das Alarmstichwort der Einsatzübung an unserem letzten Dienstabend, die wir in einem derzeit leer stehenden Wohnhaus durchführen durften.
So viel vorweg: die beiden vermissten Personen im Gebäude wurden erfolgreich gerettet, der Löschangriff war ebenfalls erfolgreich. An dieser Stelle vielen Dank an Familie Hurdalek für die freundliche Bereitstellung ihres Hauses und an Felix Ostmann für das Herstellen des Kontaktes und die Unterstützung bei den Vorbereitungen!
Ziel der Übung war das Trainieren der Suche von Personen in völlig verrauchten Gebäuden. Besonders die neu ausgebildeten Atemschutzgeräteträger sollten und konnten von der Übung profitieren. Toxine, Sauerstoffmangel, Kohlenmonoxid und -dioxid im Brandrauch sorgen binnen weniger Atemzüge für eine Bewusstlosigkeit und führen nach wenigen Minuten zum Tod. Um Personen vor Erreichen der Reanimationsgrenze, also dem Ende der Möglichkeit zur Wiederbelebung von durch Brandrauch getöteten Personen, zu retten, ist schnelles, zielgerichtetes Handeln der Einsatzkräfte unbedingt erforderlich.
Für das Absuchen von Räumen werden bestimmte Techniken gelehrt und trainiert, die Nutzung bestimmter Ausrüstungsgegenstände des Angriffstrupps als Hilfsmittel für die Suche geschult. Der ganze Einsatzablauf, die Ausrüstung und sogar die Fahrzeugkonzeption ist darauf ausgelegt, die Trupps schnellstmöglich in den Einsatz bringen zu können und vermisste Personen im Rauch so schnell wie möglich zu finden. So können sich zwei Besatzungsmitglieder bereits auf der Anfahrt mit Atemschutz ausrüsten. Ein wertvolles Hilfsmittel für die Suche ist die Wärmebildkamera, mit deren Hilfe verschiedene Temperaturen mit unterschiedlichen Farben dargestellt werden und so das Erkennen von Umrissen (z.B. auch Personen) ermöglichen. Zu Trainingszwecken mussten die Trupps auf diese Hilfe jedoch verzichten. Trotzdem konnte der erste Angriffstrupp die erste Person schon nach wenigen Minuten auffinden und aus dem Haus bringen. Die zweite Person im Obergeschoß konnte kurze Zeit später mit Hilfe des zweiten Atemschutztrupps ebenfalls gerettet werden. Während die ersteingesetzten Atemschutzträger nun zur Regeneration aus dem Einsatz herausgelöst wurden (allein die persönliche Schutzausrüstung beträgt je Atemschutzgeräteträger ca. 35 Kilogramm), kümmerte sich der zweite Trupp um die Brandbekämpfung und anschließend um die taktische Ventilation. Dabei wird das Gebäude mittels einem Hochleistungslüfter von Brandrauch befreit. Etwa 45 Minuten nach der angenommenen Alarmierung waren alle Übungsziele erreicht und alle Aufgaben abgearbeitet.
Nachdem alle Fahrzeuge und Geräte wieder aufgerüstet waren konnten wir den Dienstabend mit einer Nachbesprechung und einer Bratwurst vom Grill ausklingen lassen.