Ziegen? Gefahrgut? Ja! Die Gams, eine vorwiegend im Alpenraum und Balkan beheimatete Ziegenart, ist Namensgeber für die GAMS-Regel, welche die Erstmaßnahmen bei einem Gefahrgutunfall beschreibt. Das Thema Gefahrgut beschäftigte uns bei unserem letzten Ausbildungsdienst. In digitaler Form informierten wir uns über Kennzeichnung und Auftreten von Gefahrstoffen, Erstmaßnahmen bei Unfällen sowie die Alarm- und Ausrückeordnungen der Gemeinde- und Kreisfeuerwehr. Der Einsatz bei Gefahrgutunfällen ist auf Grund der hohen Schutzmaßnahmen in der Regel äußerst personalintensiv und gehört zu den anspruchsvollsten Einsätzen der Feuerwehr. Je nach vorhandenem Stoff bzw. ausgetretener Menge erfolgt die Alarmierung aller vier Feuerwehren der Gemeinde oder zusätzlicher Einheiten der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umweltschutz. Die Feuerwehrbereitschaft unterhält je einen Fachzug Gefahrgut im Nord- und Südkreis, einen Fachzug Dekontamination, in dem auch Mitglieder der Gemeindefeuerwehr Ostercappeln mitwirken, einen Fachzug Messen und Spüren sowie eine Fachzug Gewässerschutz. Die Fachzüge setzen sich aus Einheiten unterschiedlicher kommunaler Feuerwehren zusammen und unterstützen die kommunalen Wehren im gesamten Kreisgebiet. Für weitere Unterstützung bei Gefahrgutlagen steht das TUIS, das TransportUnfall-Informations- und HilfeleistungsSystem der chemischen Industrie zur Verfügung. Die Kräfte der Werkfeuerwehren chemischer Konzerne bieten den kommunalen Kräften Hilfen von telefonischer Beratung bis hin zu materieller und Personeller Unterstützung direkt an der Einsatzstelle. Der Ausbildungsdienst am vergangenen Dienstag bildet den Einstieg in das Thema Gefahrgut und wird über das Jahr mit weiteren, auch praktischen Ausbildungseinheiten ergänzt.